Meine Kindheit war erfüllt von Pferden. Leider waren diese zunächst nur aus Plüsch oder Plastik oder lebten zwischen den Seiten unzähliger Pferdebücher. Da wir in Stadtnähe lebten, hatte ich kaum Kontakt zu echten, lebendigen Pferden. Dennoch, die Leidenschaft für diese wunderbaren Geschöpfe war da - und sie hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Endlich, mit 12 Jahren, durfte ich im örtlichen Reitverein "richtig" Reiten lernen. In den folgenden Jahren hatte ich konventionellen Reituntericht bei verschiedenen Lehrern - erst auf Schul- und Pflegepferden, dann schließlich auf meinem ersten eigenen Pferd. Schon früh fiel mir negativ auf, dass wir Reitschüler von den Reitlehrern oft angeleitet wurden, grob mit den Pferden umzugehen und mit Einsatz von Kraft zu reiten. Ich lernte, an den Zügeln zu ziehen und viel Druck auf die Pferde auszuüben. Das entsprach nicht meiner Vorstellung vom Umgang mit dem Pferd und erschien mir auch nicht richtig. Ich wollte fair und partnerschaftlich mit dem Pferd umgehen und mit ihm eine harmonische Einheit bilden. Es sollte gerne mit mir und für mich arbeiten und sich mit mir wohlfühlen. Auf keinen Fall wollte ich Druck und Zwang anwenden. Also machte ich mich auf die Suche nach Lehrern, die in diesem Sinne mit Pferden arbeiten und nach einer Reitweise, deren Ziel Harmonie und Leichtigkeit ist. Diese Suche führte mich zunächst zu den "Cowboys". Hier erlernte ich nicht nur das Westernreiten, sondern etwas, das mein Zusammenleben mit Pferden und auch mein Leben allgemein veränderte: Ich lernte Horsemanship kennen. Ich lernte, dass Horsemanship nicht nur ein Weg ist, mit Pferden anders umzugehen. Horsemanship wurde für mich zu einer Lebenseinstellung und einem Weg, mich als Mensch positiv weiterzuentwickeln.
Während meiner Ausbildung zur The Gentle Touch®-Trainerin wurde mir immer deutlicher, dass gutes Reiten keineswegs nur eine Frage der Reitweise ist. Das von Peter Kreinberg vermittelte Wissen und seine Reittechnik lassen sich auf alle Reitweisen übertragen.
Meine Neugier war geweckt und ich begann, auch nach anderen pferdefreundlichen Reitweisen zu suchen, die Leichtigkeit und Harmonie zum Ziel haben.
So stieß ich als weiteren Meilenstein auf Philippe Karl und die École Légèreté, welche sich auf die klassischen Reitlehren der alten Meister bezieht und deren Grundprinzip der absolute Respekt gegenüber dem Pferd ist.
Ich begann, mich eingehend mit seiner Lehre zu befassen, besuchte seine Kurse und nahm schließlich als Zuhörer an seiner Reitlehrerausbildung teil. Zusätzlich nahm ich Unterricht bei Reitlehrern der École Légèreté.
Bei einem der Kurse von Bea Borelle in Fintel lernte ich dann Karin Kattwinkel kennen, in deren Lehrinstitut für ganzheitliche Pferdegesundheit ich schließlich im Januar 2012 das Studium zum "Pferdegesundheitstrainer" begonnen habe.
Mein Wissensdurst ist bis heute ungebrochen. Es ist mir wichtig, nicht stehen zu bleiben und mich als Reiter und Trainer immer weiter zu entwickeln und zu lernen.